Tag Worte

La trace du parole

L

Verlorene Spur,
in der ich einst schlief,
schlief wie ein verträumter Jüngling,
der sprach,
sprach,
um Worte zu finden.

Nun zogst du davon
und ich mit dir,
dahin in eine tote Stadt,
wo Grab in Grab der Worte Schatten weilen
und auf der Halde der Gefallenen
mein Schweigen ruht.

Wer spricht?

W

Ist es der Stuhl,
der Tisch,
das Zögern über dem leeren Blatt Papier –
sind es Worte nur?
Zeichen für Zeichen im Schwellenland,
das Bild im Sand?
Sedimente längst vergangner Tage,
verschwommen, verwischt –
wer spricht?
Du,
sprichst du?
Du,
der du auf anderen Spuren,
in anderen Zeiten,
in die Ewigkeit gebrochen bist?

Guten Appetit

G

Wegelagernd nach Bewandtnis
nisten im Zwiespalt der Zunge
verschlungene Wurzeln ohne Grund.

Worte,
Wurzelkreaturen,
wie Ungeheuer,
entlaufen den Mündern;
zähnefletschend packen sie zu
und beißen
und beißen.

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