Was bleibt?

Westwärts, ohne Rast,
Meile für Meile ein Stein,
der weiß,
Abends am siebten Tag
stillt sich ein Herz zum verstummten Mahl
in die tränenbeladene Nacht.

Nordwärts, Heimat,
schlaftrunkene Augen auf endlosen Straßen,
durch Verzicht
wird Liebe bekannt,
im dahintreibenden Schiff zwei gläubig hoffende Vermählte,
Gelächter zieht auf.

Südwärts, neuer Horizont,
zurück in die erlaubte Stadt,
ein Herz
zum Aufgang bewegt,
ist es der alten Versandung entschwunden?
Heilt die Zeit diese Wunden?

Ostwärts, Sterne,
die Geschichten sind geschrieben,
erinnere dich
am Jenzig und Fuchsturm der vergrabenen Schätze,
pssst, schlägt es ins nackte Gesicht:
im Kreise nur drehst du dich.

Über den Autor

Lebensringer

Mal Dichter, mal Denker, mal Marketingfuzzi, der am liebsten als radelnder "Lost Boy" auf Abenteuerreisen geht.

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang."

[Rainer Maria Rilke]

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