Die Herberge zur Vernunft

In drei Welten verfangen,
ein Vater weist sein Kind zurecht,
die Nabelschau gekreuzigter Seelen,
liebend, hoffend, unverstanden,
gerichtet der Blick zur Uhr,
diese Leiter empor,
rastlose Fragmente zu Fußspuren geklaubt,
ein Bluff auf halbem Wege:
Im Haushalten der Kräfte ein Lagerfeuer der Einsicht,
bar die Hand zur Einkehr,
dass sich der Grund selbst nicht versteht.


„Auf halbem Wege zwischen Glaube und Kritik liegt die Herberge zur Vernunft. Die Vernunft ist der Glaube an etwas, das man ohne Glauben verstehen kann; doch bleibt es noch immer ein Glaube, denn verstehen setzt voraus, dass es etwas Verstehbares gibt.“ [ Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe, Abschnitt 176]

Über den Autor

Lebensringer

Mal Dichter, mal Denker, mal Marketingfuzzi, der am liebsten als radelnder "Lost Boy" auf Abenteuerreisen geht.

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang."

[Rainer Maria Rilke]

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Von Lebensringer

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