Autor Lebensringer

Mal Dichter, mal Denker, mal Marketingfuzzi, der am liebsten als radelnder "Lost Boy" auf Abenteuerreisen geht. "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang." [Rainer Maria Rilke]

Ritual des Neuanfangs

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Ritual des Neuanfangs

Er war zu weit hinaus geschwommen, hatte sich verkalkuliert, seine Kräfte falsch bemessen. Manche mögen ihm Versagen oder gar Übermut vorwerfen, letztlich müsste aber jeder Mensch, der ein wenig Anstand vor diesem Toten hat, zugeben: es war das Ritual, das misslang. Und wer hatte seine Schreie, die anfangs noch mit dem Rauschen der Fluten ans Ufer gespült wurden, gehört?

Für einen alten Freund

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Du Verirrtes, bist gefallen, herumgewirbelt, tänzelst unter tausend Brüdern und Schwestern über den Asphalt. Wir heben Dich auf, bewahren Dich, schauen durch Dich hindurch zum Mutterbaum und sehen im Morgentau des lichten Tags, kristallglitzernd, Deinen Lebenskeim beflügelt.

Acker der Vergessenheit

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Acker der Vergessenheit

Das Leben nur ein Spiel,
nichts ist übrig geblieben,
der Sinn zerfiel;
Zeit schenkt keinen Schatten mehr,
Bewegung - schneller, reicher, leichter ist das Ziel.
Wovon wir einst noch träumten,
vergessen Zug um Zug.

Das Feld liegt brach,
nur die Fliegen kreisen noch,
faule Früchte zu verspeisen.

Frühlings Erwachen

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Frühlings Erwachen - Wales

Wind säuselt leicht in das Ohr,
trägt süße Nachricht vom Süden her.
Winterszeit in die Ferne vertagt,
von neuer Lebensblüte schier verjagt.
Äther – Labsal – frischer Saft,
die Sonne gießet seine Kraft
in bunt erlebend Blumenpracht.

Projektion

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Projektion

Fährnis gespiegelter Gedanken,
veräußert an den grauen Asphalt,
zugedeckt mit einem Lacken,
das von Unrat durchtränkt.
Mittendrin im Spiegel
ein Rucksack,
ein Hund
und eine Schale,
die mit leerem Gut aufwartet.
Vor allem aber die wärmende Flasche
von Hand zu Mund gereicht,
die den Gedanken immer voll sein darf.

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